Der Lack

Der Lack

Der Lack ist nicht nur wichtig für das Aussehen des Instruments, sondern auch für den Klang:
Ein guter Lack dämpft nicht, bestenfalls mindert er sogar die Dämpfung gegenüber dem unbehandelten Holz. Und wirkt sich so positiv auf die Dynamik des Instrumentes aus. Ein schlechter Lack kann ein Instrument ruinieren.

In aufwendigen Prozessen kochen wir den Lack aus Harzen und Ölen selbst und färben ihn vor dem Auftragen mit Pigmenten ein. Auch die Pigmente stellen wir selber her.

Typischer Aufbau eines Öllacks:

1. Grundierung (proteinhaltig)
2. Porenfüller
3. Beize (bestimmt maßgeblich das endgültige Erscheinungsbild und die Farbe des Lackes)
4. klarer Öllack (glättet die Holzfasern)
5. mehrere farbige Lackschichten: Öllack mit Pigmenten (z.B. Krapp oder Cochenille)
6. klare Lackschicht als Schutz

Die Lackschichten werden sehr dünn auftragen, zwischen den Lagen wird geschliffen.

 

Pigmente (Lat. Pigmentum für Farbe, Schminke)

Sie sind im Gegensatz zu Farbstoffen praktisch unlösliche Festkörper und sind nur in Verbindung mit einem Bindemittel als Farbe nutzbar.
Lichtbeständigkeit und Transparenz sind für uns wichtige Qualitätskriterien.

Krapplack
Das organische Pigment wird bereits seit 3000 Jahren für die Farbenherstellung verwendet. Es wurde schon im Altertum von den Ägyptern, den Persern, den Griechen und den Römern aus der Wurzel des Färberkrapps gewonnen.
Krapplack, genauer Aluminiumkrapplack, ist ein rotes Pigment, das aus Inhaltsstoffen der Wurzel der Krapp-Pflanze (Rubia tinctorum u. a. Rubia-Arten) in einem chemischen Prozess gewonnen wird.
Wir legen die Wurzel zunächst für einige Tag in Wasser. Anschließend trennen wir mit Hilfe von z.B. Natron den gewollten roten Farbstoff von dem unerwünschten braunen Farbstoff in der Wurzel. Die basische Mischung sperrt den gewünschte Farbton quasi ein. Jetzt waschen wir die Wurzel.
Im Anschluss wird die Wurzel zum Lösen des Farbstoffes in eine Mischung aus warmem Wasser und Aluminiumsulfat gegeben. wir warten einige Stunden, bis das Wasser Granatapfelrot ist. Dann fällen wir die Pigmente mit Amoniak aus.
Mit einem Filter fangen wir die so gewonnen Pigmente auf. Sie müssen noch getrocknet werden und bevor sie in den Öllack kommen, werden sie sehr fein zerrieben.

Cochenille
Dieses Pigment wird aus getrockneten weiblichen Schildläusen hergestellt und hat eine besonders intensive rote Farbe.
Schon die Azteken benutzen dieses Pigment. Die Spanier brachten es dann im 16. Jahrhundert nach Europa, wo es vorallem in Italien zunächst genutzt wurde.
Nur wenige Läuse werden zunächst im Mörser zermahlen, denn das Pigment ist sehr ergiebig. Der weitere Prozess ist dem oben beschrieben sehr ähnlich.

 

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