Die Hölzer im Geigenbau

Die Hölzer im Geigenbau

Die Bergfichte, Picea excelsa

Die Fichte für den Geigenbau stammt bevorzugt aus den Hochalpenregionen Italiens, Österreichs, der Schweiz oder Deutschlands, denn das raue Klima dort, knapp unterhalb der Baumgrenze ist ein wahrer Segen für den Klang der Streichinstrumente: Durch den mageren Boden und das daraus resultierende langsame Wachstum erhält das Holz eine große Festigkeit. In den dunklen Bergwäldern werfen die Fichten schon früh ihre unteren Äste ab, weil diese vom Licht nicht mehr erreicht werden. Dadurch wachsen die Fichten mit lang gestreckten, astlosen Stämmen und sind genau das, was wir als GeigenbauerInnen benötigen.
Wir verwenden die Bergfichte für die Decke, den Bassbalken, den Stimmstock, die Klötze und die Leimzulagen.

Der Bergahorn, Acer pseudoplatanus

Der beste kommt aus den Gebirgen Südosteuropas, insbesondere aus Bosnien und anderen Balkanländern.
Im Geigenbau verwenden wir den, durch einen wellenförmigen Wuchs verursachten, oft wunderschön geflammten Riegelahorn.
Er wird für den Boden, die Zargen und den Hals samt Schnecke oder Kopf verwendet. Eher seten werden auch andere Harthölzer wie Pappel, Pla- tane oder Buche benutzt.

Wie wird das Holz für Decke und Boden aus dem Stamm gesägt?

Boden und Decke werden im Radialschnitt aus dem Baumstamm heraus gesägt. Dieser geht durch das Mark des Stammes.

Die Auswahl des Tonholzes

Gutes Tonholz ist möglichst leicht und gleichzeitig steif. Durch Anklopfen und Darüberstreichen mit den Fingern bekommt man einen guten Eindruck von seinem Potential. Ein möglichst hoher Klopfton (bei gleichen Abmessungen) ist besser geeignet. Auch ein langer Nachklang ist ein Qualitätsmerkmal. Manche nutzen z.B. Hilfsmittel wie ein Lucchimeter um bestimmte akustische Eigenschaften schon beim Holzkauf zu messen.

Lagerung

Das Holz wird luftig und trocken gelagert und regelmäßig umgeschichtet. Vor der Bearbeitung sollte es einige Zeit in der Werkstatt liegen, um dich dort an die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur der Umgebung zu gewöhnen.
Beim natürlichen Trocknungsprozess kann man bei Ahorn mit ca. 10 Jahren und bei der Fichte mit ca. 7 Jahren rechnen, bevor man sie zu einer Geige verarbeiten kann.

Das Ebenholz, Diospyros

Unter dem Namen Ebenholz kommen viele verschiedene Hölzer der Gattung Diospyros in den Handel. Die Bäume wachsen intropischen und subtropischen Wäldern. Das Kernholz (ohne sichtbare Jahresringe) ist sehr hart, schwer und gehört zu den wertvollsten Holzarten. Sri Lanka-Ebenholz ist die beste, leider heute kaum noch verfügbare Qualität. Kamerun-Ebenholz ist die heute auf dem Weltmarkt verbreiteste Sorte. Es ist oft von tiefschwarzer Farbe, meist aber auch mit grauen Adern durchzogen. Nur ca. 10% der Stämme weisen eine gleichmäßige Schwärze auf. Ebenholz wird für das Griffbrett, den Ober- und Untersattel verwendet. Oft auch für die Wirbel, den Saiten- und Kinnhalter.

Produkt anfragen

This site is registered on wpml.org as a development site.